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Knoten lernen und üben

Knotenkunde für Industriekletterer: Schritt für Schritt zum fertigen Knoten

Das sichere Beherrschen geeigneter Knoten ist in unserem Fachbereich von herausragender Bedeutung. Diese Online-Knotenkunde haben wir eingerichtet, um unseren Kursteilnehmern die Möglichkeit zu geben, in Vorbereitung auf die Ausbildung im Berufskletterzentrum bereits einige wichtige Knoten zu lernen. Die Informationen stehen natürlich auch allen anderen Interessierten zur Verfügung. Beachten Sie aber unbedingt die Sicherheitshinweise weiter unten. Wir haben das System so angelegt, dass du die Knoten Schritt für Schritt nachmachen kannst, weitere Tipps gibt's dann natürlich in unseren Kursen. Viel Spaß beim Üben!
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wichtige Grundlagen und Begriffe

Kreuztörn:

Wird ein Seil so abgeknickt oder verdreht, dass sich das Seil dabei überkreuzt, entsteht ein Kreuztörn. Das dadurch gebildete "Loch" nennt man Auge.

Bucht:

Wird ein Seil U-förmig abgeknickt, entsteht eine Bucht. Im Gegensatz zum Kreuztörn überkreuzt sich bei einer Bucht das Seil nicht.

Auge:

"Jedes vom Seil umschlossene Loch ist ein Auge."[1] Ein Auge kann lose gelegt sein (Kreuztörn), fest stehen (Schlaufenknoten, Augspleiß) oder aber auch zuziehend sein (Schlinge).

Schlinge und Schlaufe:

Bildet ein Knoten ein Auge mit variabler Größe (zuziehend), ist dies eine Schlinge (z.B. Spierenstichschlinge, Slipschlinge). Im Gegensatz dazu hat das Auge bei einer Schlaufe jedoch eine feste Größe, ist also nicht zuziehend (z.B. Palstek, Achterschlaufe).

Loses und stehendes Ende:

Das stehende Ende eines Seiles steht, oder wird später unter Last stehen. Deshalb wird es auch als Lastseil bezeichnet. Das unbelastete, meist kürzere Ende ist das lose Ende und wird auch Zugseil genannt. Um der Gefahr des Durchrutschens zu begegnen, muss der Überstand des losen Endes bei allen Knoten mindestens das 10-fache des Seildurchmessers betragen. Bei einem üblichen 11mm-Seil wäre der grobe Richtwert also mindestens ca. eine Handbreite.

Bruchlastreduzierung:

Jeder Knoten im Seil, aber auch andere Endverbindungen wie Spleiße oder Vernähungen, verringern dessen Belastbarkeit! Ausgangswert ist dabei die maximale Belastbarkeit des Einzelseilstrangs, welche bei den im Fachbereich Industrieklettern verwendeten halbstatischen Kernmantelseilen bei mindestens 22KN liegen muss. Wird das Seil nun in einem Knoten gebogen, dann entstehen dort Druck- und Zugzonen im Seilquerschnitt. Es steht weniger tragender Querschnitt für die Lastaufnahme zur Verfügung, die Bruchlast verringert sich erheblich. Je enger der Biegeradius, desto geringer wird die Festigkeit. Die Werte für die Bruchlastreduzierung sind deshalb von Knoten zu Knoten unterschiedlich, typisch sind Werte zwischen 30% und 50%. Die Bruchlastreduzierung ist mit ein Grund dafür, dass für jede Anwendung nur bestimmte Knoten zugelassen sind.

Gelegter und gesteckter Knoten:

Man spricht von einem gelegten Knoten, wenn dieser an einer beliebigen Stelle, also auch mitten im Seil, gebunden wird. Ein gesteckter Knoten entsteht durch fädeln mit dem losen Ende, i.d.R. am Seilende. Beispiel: Der Achterknoten kann sowohl mit dem losen Ende gesteckt (Gesteckter Achterknoten), als auch mitten im Seil gelegt werden (Gelegter Achterknoten).

Sicherungsknoten:

Zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes Öffnen oder Lösen sind Anschlag- und Einbindeknoten in der Personensicherung zusätzlich mit einem Sicherungsknoten zu versehen. Der standardmäßige Sicherungsknoten ist die Spierenstichsicherung.

Seilendknoten:

Tragseil und Sicherungseil müssen mit einem Seilendknoten versehen werden. Der Endknoten darf niemals vergessen werden! Dieser wird zum rettenden Stopper, bevor das Seilende durch das Sicherungsgerät oder den Klemmknoten rutscht. Ein sicherer und deshalb unser standardmäßiger Seilendknoten ist der Spierenstich

Knotenbild:

Bei allen Knoten ist ein sauberes Knotenbild sehr wichtig. Ein typisches Beispiel ist der Achterknoten, bei dem die Seilstränge im Knoten parallel zueinander verlaufen müssen. Haben sich beim Binden Kreuzungen gebildet, so sind diese zu ordnen. Dies kostet zwar mitunter etwas Zeit, jedoch gewährleistet ein sauberes Knotenbild, dass falsche Knoten schnell erkannt werden. Außerdem lassen sich sauber gebundene Knoten leichter lösen und es entsteht keine unnötige zusätzliche Bruchlastreduzierung.

Aufbau eines Kernmantelseiles:

Kernmantelseile sind in einer Kern-Mantel-Konstruktion aus Kunststofffasern aufgebaut. Die Last wird vom Kern aufgenommen, welcher selbst aus unzähligen und mehrfach miteinander verflochtenen oder verdrehten dünnen Einzelfasern besteht. Der Kern ist von einem schützenden Mantel umgeben. Im Fachbereich Industrieklettern werden für das Trag- und Sicherungssystem standardmäßig dehnungsarme Statikseile (EN 1891) verwendet. Dynamikseile mit hohen Dehnungswerten (EN 892), wie sie z.B. beim Sportklettern genutzt werden, dürfen nur in Ausnahmesituationen zum Einsatz gebracht werden.

[1] Lingens, Dirk: Baumknoten für Kletterer und Bodenleute. 4. Auflage. Schlauverlag, Stockelsdorf 2009, S.7

 


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Sicherheitshinweis

Diese Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen als Teil unseres E-Learning-Programms zur Unterstützung einer Schulung im Berufskletterzentrum zusammengestellt. Keinesfalls sollen oder können diese eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung ersetzen! Aus diesem Grunde wird die praktische Anwendung dieser Inhalte durch Personen, die keine entsprechende Ausbildung abgeschlossen haben, durch uns ausdrücklich untersagt. Bitte beachte, dass Aktivitäten in großer Höhe gefährlich sind und schwere oder sogar tödliche Verletzungen nach sich ziehen können!


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Das Berufskletterzentrum steht für professionelle Schulungen, Ausrüstung und Dienstleistungen im Bereich Absturzsicherung und seilunterstützte Höhenarbeit. Dank der Zulassung als Bildungsträger nach AZAV sowie einem nach ISO 9001 zertifizierten Qualitätsmanagement, ist im Berufskletterzentrum auch eine staatlich geförderte Ausbildung möglich. Kurse in Seilklettertechnik SKT für Baumkletterer und Seilzugangstechnik SZP für Industriekletterer sind dabei ebenso im Angebot, wie Lehrgänge zur sicheren Anwendung von persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz, Ausbildungen im Freimessen, Schulungen für sachkundige Prüfer von PSA gegen Absturz, Leitern und Tritten u.a.m. Zusätzlich zum regulären Kursprogramm im Trainingszentrum Berlin-Brandenburg können Unterweisungen auch deutschlandweit direkt beim Kunden ausgerichtet werden.

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