Nein, dies ist nicht der Fall. Im Unterschied zum Fachbereich Industrieklettern hat man als reiner Baumkletterer ohne eine weitere fachspezifische Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt jedoch weniger Chancen. Der Einstiegskurs in die Seilklettertechnik (SKT A) vermittelt z.B. lediglich die praktischen und theoretischen Kenntnisse, um im Peripheriebereich der Baumkrone zu klettern. Man lernt sich so zu positionieren, dass beide Hände zum Arbeiten frei sind, damit eine professionelle Baumpflege mit permanenter Sicherung durchgeführt werden kann. Die Baumpflege selbst, ist jedoch nicht Bestandteil des Kletterkurses. Insofern sind die Kurse zur Seilklettertechnik in der Baumpflege eher als zusätzliche Qualifikation für Berufe aus dem sogenannten "grünen Bereich" geeignet: Also etwa für Gärtner, Garten- und Landschaftsbau, Baumschulisten, Forstwirte, Obstbauer u.s.w.. Die erforderliche Fachkompetenz kann aber auch in spezialisierten Kursen zu erreicht werden. So gibt es etwa eintägige Seminare für Baumbeurteilung, Baumschnitt und Kronensicherung sowie die Motorsägenlehrgänge AS Baum I und AS Baum II. Weiterhin ist die Ausbildung zum FLL zertifizierten Baumkontrolleur möglich. Auch nach einer zum "European Tree Worker" ist man in der Lage, den Zustand eines Baumes einzuschätzen und die richtige Pflegemaßnahme zuzuordnen und auszuführen. Sie sehen: Auch für Quereinsteiger aus einem völlig themenfremden Lehrberuf und auch für angehende Seilkletterer ohne abgeschlossene Berufsausbildung gibt es durchaus Möglichkeiten, als Baumkletterer im Bereich der Baumpflege Fuß zu fassen. |